paul und collegen
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Themen (Auswahl)

Steueranreizmodelle für Film

Seit über 10 Jahren verfolgt und analysiert paul und collegen die Entwicklung von Steueranreizmodellen für Film in Europa. Dadurch konnten wir ein internationales Netzwerk an Kontakten aufbauen über das wir stets auf aktuelles Expertenwissen der wichtigsten Akteure aus erster Hand zurückgreifen können. 2016 haben wir für die beiden österreichischen Produzentenverbände aafp und Film Austria eine Studie erstellt, welche einen Überblick gibt über die Konzeption, Praxis und wirtschaftlichen Effekte von Steueranreiz­modellen für Film einiger ausgewählter europäischer Länder, nämlich von UK, Frankreich, Italien, Ungarn, Belgien, Irland, Kroatien und Litauen.

Mit den volkswirtschaftlichen und fiskalischen Potentialen sowie den Beschäftigungseffekten eines Steueranreizmodells für Film in Österreich haben wir uns gemeinsam mit Deloitte und L&R Sozialforschung 2017 befasst, und zwar im Rahmen einer Studie die wir im Auftrag der ARGE Film und Kino (WKO, mit Beteiligung zahlreicher weiterer FördergeberInnen) durchgeführt haben.

In einem ersten Schritt haben wir die von internationalen Großproduktionen in Österreich getätigten Ausgaben der letzten Jahre analysiert (wieviel wird in welchen Branchen wo in Österreich ausgegeben?). Darauf aufbauend haben wir ein Rechenmodell entwickelt mit dem man z.B. die durch ein Steuermodell zusätzlich generierten Fiskaleinnahmen einfach simulieren kann (vereinfacht gesagt: was hat der Fiskus an Mehreinnahmen wenn mehr James Bond‘s in Österreich gedreht werden?).

Empfehlungen internationaler ExpertInnen sind in unseren Vorschlag ebenso eingeflossen wie Überlegungen bzgl. einer harmonischen Integration des Steueranreizmodells für Film in die österreichische Steuer- und Filmförderlandschaft.

Filmarchiv Austria, Österreichisches Film­museum, Film Preservation Center Austria

Im Jahr 2015 hat uns das Österreichische Bundeskanzleramt (Sektion Film) damit beauftragt eine Studie über das Filmarchiv Austria und das Österreichische Filmmuseum zu erstellen. Aufgabe war es die Frage zu beantworten, ob es in Österreich zwei unterschiedliche Vereine mit teilweise überschneidenden Aufgaben- und Tätigkeitsfeldern braucht, bzw. ob es zwischen beiden Institutionen bisher ungenützte Synergieffekte bzw. Einsparungspotentiale gibt. Nach ausführlichen Gesprächen in beiden Häusern und der Befragung zahlreicher internationaler ExpertInnen aus dem Bereich der Filmarchivierung (siehe Testimonials) sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass beide Vereine nicht nur über ein herausragendes internationales Renommee verfügen, sondern auch ein jeweils so unterschiedliches Profil entwickelt haben, dass eine Zusammenlegung (nicht zuletzt da hier so gut wie keine Einsparungen zu erzielen wären) nicht sinnvoll wäre.

Studie paul und collegen Filmarchive Langversion (2016)
Studie paul und collegen Filmarchive Kurzversion (2016)

Im Zuge der Arbeit an unserer Studie ist rasch deutlich geworden, dass Österreich – nicht zuletzt auch deshalb, weil ein Großteil der archivierten Bestände des österreichischen audio-visuellen Kulturerbes vom Verschwinden bedroht sind – eine Strategie zum Erhalt des Filmerbes benötigt. Als Moderatoren haben paul und collegen, gemeinsam mit Filmarchiv Austria und Österreichisches Filmmuseum, eine solche Strategie („Vision und Mission für das Filmerbe in Österreich“) entwickelt und dem Bundeskanzleramt vorgelegt. Diese ist auch in Deutschland – im Zuge der Debatten des Ausschusses für Kultur und Medien des deutschen Bundestags über den Erhalt des deutschen Filmerbes – auf reges Interesse gestoßen.

Vision und Mission für das Filmerbe in Österreich (2016)
Webseite des BKA zur Sicherung des österreichischen Filmerbes

Nach der Schließung des letzten verbliebenen analogen Kopierwerks Österreichs (Synchro) im Frühjahr 2016 – ein Schlüsseldienstleister für analoge Filmschaffende und die beiden Filmarchive – hat die Republik Österreich entschieden dieses vom Aussterben bedrohte Handwerk für Österreich zu erhalten, damit österreichischer analoger Film weiterhin in Österreich bearbeitet und der Langzeitarchivierung zugeführt werden kann. paul und collegen hat das Bundeskanzleramt im Zuge der Anschaffung der Synchro-Kopiermaschinen unterstützt und gemeinsam mit Filmarchiv Austria und Österreichisches Filmmuseum (unter Hinzuziehung von deutschen und schwedischen ExpertInnen) ein umfassendes Konzept über die Machbarkeit, sowie eine detaillierte Business-Planung über die Kosten eines „Film Preservation Center Austria“ erstellt.

Dazu zwei aktuelle Beiträge:
Dirk Alt „Das digitale Dilemma (Der Standard, 29.1.2019)
Michael Loebenstein „Mit Verlust ist zu rechnen“ (Der Standard, 5.2.2019)